In fast jedem Haus befand sich ein Sticklokal oder ein Webkeller. Zwischen 1820 und 1870 wurden zur Nutzung der Wasserkraft entlang des Neckers und seiner Seitenbäche verschiedene Textilfabriken erstellt. Als Folge der guten Zeiten hatte Brunnadern am Ende des 19. Jahrhunderts mit 1'000 Einwohnern den höchsten Bevölkerungsstand.
1910 wurde die Bahnlinie mit dem Wasserfluhtunnel eingeweiht. Damit erfolgte der lang ersehnte Anschluss an St. Gallen, Zürich und die Innerschweiz. Der Niedergang der Textilindustrie konnte damit aber nicht verhindert werden. Um 1950 erreichte die Bevölkerung mit weniger als 600 Einwohnern den Tiefststand.
Mit dem Bau des neuen Schulhauses im Haselacker ging es ab 1957 wieder aufwärts.
1971 konnte das regionale Alters- und Pflegeheim eröffnet werden. Ab 1980 begann die dritte Blütezeit von Brunnadern. Dank der Erschliessung von Bauland durch Private und die Gemeinde nahm die Bevölkerung zwischen 1988 und 1992 um 25 % zu auf rund 950 Einwohner.
Als Folge der erfreulichen Bevölkerungszunahme konnten verschiedene Infrastruktur-bauten realisiert werden (Mehrzweckgebäude Chrüzweg, Mehrzweckhalle Haselacker, neues Gemeindhaus, Doppelkindergarten, Neugestaltung der Ortsdurchfahrt, Zentrums-überbauung).
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gab sich die Gemeinde Brunnadern ein Leitbild unter dem Motto „Brunnadern - glücklich im Neckertal“. Darin ist die Erhaltung einer eigenständigen Dorfgemeinschaft Brunnadern in einer starken Region Neckertal als eine der wichtigsten Zielsetzungen aufgeführt.
Die Bevölkerung von Brunnadern zeigte sich offen für neue politische Strukturen und sah darin eine grosse Chance, der Region die nötige Kraft für eine erfolgreiche Zukunft zu geben. Der Vereinigung der bisherigen Gemeinden Brunnadern, Mogelsberg und St. Peterzell zur neuen Politischen Gemeinde Neckertal auf den 1. Januar 2009 wurde mit einer überwältigenden Mehrheit zugestimmt.
17.08.11 / A. Fäh